Island: welcher Fotograf träumt nicht davon, einmal eine Hochzeit auf Island zu fotografieren?

Ich rede gerne und viel, das wissen eigentlich alle, die mich kennen. Und doch gibt es immer wieder Situationen, in denen ich sprachlos bin. Vor allem, wenn aus einer fixen Idee tatsächlich dann so eine unglaubliche schöne Geschichte herauskommt.

Die beiden haben letztes Jahr in Deutschland geheiratet. Auch da durfte ich schon den ganzen Tag fotografisch begleiten. Und kurz nach der Hochzeit kam die Idee, ein After Wedding Shooting umzusetzen. Und zwar auf Island!!!! Ihr könnt Euch sicherlich mein Gesicht vorstellen, als ich das erfahren habe. Island – das muss man erstmal sacken lassen. Aber kurzerhand wurde aus dem After Wedding dann doch eine echte und intime Hochzeit auf Island. Denn die beiden haben einen ganz wunderbaren und lieben Pfarrer in Island gefunden, der die Trauung auch teilweise auf deutsch gehalten hat. Kristian war unglaublich – die Segnung auf isländisch war Gänsehaut pur.

Diese Kirche gehört definitiv zu meinen Lieblingskirchen auf dieser Welt: sie steht im Nationalpark Thingvellir. In diesem Park treffen die Kontinentalplatten von Amerika und Eurasien zusammen. Also ein ganz besonderer Ort. Wobei ich wahrscheinlich nicht übertreibe, wenn ich Island im Ganzen als einen ganz besonderen Ort bezeichne. Ich habe noch nie ein Land oder eine Insel gesehen, die vergleichbar ist. Irgendwie ist alles anders, aber man fühlt sich trotzdem sicher und willkommen. Die Insel, ihre Besonderheiten, ihre Kultur, die Menschen, die Gezeiten, das Wetter: all das kann man kaum in Worte fassen. Die Eindrücke verarbeitet man noch lange im Nachhinein, zumindest ging es mir so. Aber so konnte ich schnell nachvollziehen, warum das Brautpaar sich so in Island verliebt hat und warum auch dort der Antrag stattfand und die beiden immer wieder auf die Insel zurückkehren.

Island ist übrigens RIESENGROSS! Das war mir so gar nicht bewusst. Die Strecken, die man dort zurücklegt, sind wirklich lang. Vielleicht kommt es einem aber auch nur so vor, denn oft fährt man tatsächlich mutterseelenallein auf einer Strasse und das über einen längeren Zeitraum. Aber es gibt so viel zu sehen, dass die Zeit in Island nahezu vorbeirast.

Nach der kirchlichen Trauung haben wir den ganzen Tag dazu genutzt, an wundervollen und besonderen Spots in Island Paarbilder zu machen. Wir waren im Schnee, am Meer, bei den Trollen (ja, Ihr habt richtig gelesen: in Island gibt es Trolle und die Isländer glauben auch daran), im Sturm, im Freilandmuseum und an Wasserfällen – Skogafoss gehört zu einem der Schönsten dort.

An eines konnte ich mich dann trotzdem nicht wirklich gewöhnen und das war der Geruch auf der Insel. Die Schwefelquellen sind optisch ein Highlight – da wird einem mal bewusst, dass auch das Innere unserer Erde lebt und zwar gewaltig lebt. Aber der „Duft“ ist ein Nebenprodukt, das mich doch immer mal wieder „in die Knie gezwungen“ hat. Vielleicht bin ich da auch besonders empfindlich.

Für eine Hochzeit braucht die Braut ja nicht nur ein Kleid, sondern auch einen Strauss und natürlich dürfen auch die Ringe nicht fehlen sowie Hochzeitsgebäck. Hier hat mich die Braut wirklich überrascht. Die CakePops hat die liebe Jasmina von www.naschwerkundco.de gezaubert und ich habe erst in Reykjavik davon erfahren. Der Strauss war auch von hier. Jana Gutekunst von http://ausliebezurfloristik.de hat wahrscheinlich auch gestaunt, als sie erfahren hat, dass ihre Blumen nach Island fliegen werden. Und ich muss sagen, dass die Blumen perfekt in die Szenerie gepasst haben, vor allem auch der Blumenhaarkranz.

Die Ringschale von der lieben Ariane von www.minidot.de hat die Reise auch heil überstanden und war davor wahrscheinlich auch noch nie in den Händen eines isländischen Pfarrers.

Ihr seht: das Paar hat wirklich an alles gedacht. Es war für mich übrigens das erste Mal, dass nur das Brautpaar, der Pfarrer und ich an der Trauung dabei waren (und mein Mann :-)). Ein ganz besonderes Gefühl. Wunderschön und so intim und innig. Ich danke Euch beiden, Bärbel und Carsten, für all die Gefühle, die Ihr und die Insel in mir hervorgerufen habt, für die Zeit mit Euch, für das Sightseeing, für den besten Milchshake in der Lebowski Bar in Reykjavik (direkt auf die Hüfte, aber jeder Schluck eine Offenbarung) http://www.lebowskibar.is, für das Hummeressen – warum gibt es nichts vergleichbares hier bei uns!?…. Einfach für alles. Von tiefstem Herzen Danke – Ihr seid GROSSARTIG! Schön, dass es Euch gibt!

So, ich könnte wahrscheinlich noch 12 weitere Seiten über den Kurztrip und die Hochzeit auf Island schreiben, aber wer liest sich das denn alles durch 😉 ?!

Habt einen schönen Nikolaustag, Ihr lieben!

Eure unfassbar glückliche und dankbare Rebecca

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